Okay, was ist das schon wieder?
Man kann auch echt jeden Scheiß absichern, oder?

Ja und nein. Manchmal braucht es einfach einen Plan B.

Die Absicherung von Grundfähigkeiten kann so ein valider Plan B sein, der nicht unbedingt schlechter als Plan A sein muss.



Die Grundfähigkeitsversicherung hilft dir, ähnlich einer BU-Versicherung mit einer monatlichen Rente aus, sollte eine deiner Grundfähigkeiten ausfallen. Absicherung von Grundfähigkeiten. Hier wird mehr auf dich als Mensch, und weniger auf deinen Beruf geschaut, was Vor- aber auch Nachteile bringen kann! Und deine Fähigkeiten abzusichern kann sinnvoll sein, weil du beim Bergsteigen ganz schön viele Fähigkeiten benötigst!



Vorteil: die Absicherung dieser Fähigkeiten ist günstiger als eine BU (ein Klettersteig Set ist ja auch günstiger als eine komplette Kletter Ausrüstung), und der Einstieg ist leichter zu handhaben, da die Gesundheitsfragen nicht ganz so streng sind, wie bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

Nachteil: Es ist halt keine BU-Versicherung. Klettersteiggehen ist ja auch nicht klettern ? Das heißt konkret: Wenn du z.B. aufgrund einer psychischen Erkrankung wie Burnout zwar eigentlich alles tun kannst, aber nicht mehr in der Lage bist, deinen Beruf auszuüben, dann springt die Grundfähigkeitenabsicherung nicht ein! Es kann aber unter gewissen Umständen durchaus sinnvoll sein, seine Grundfähigkeiten abzusichern.


Beispiel 1: Du bist Handwerker, z.B. Fliesenleger.

Du bekommst eine Berufsunfähigkeitsversicherung angeboten. Diese kostet sagen wir mal 163,47€ für 2000€ monatlicher Absicherung. Du entscheidest dich dagegen, weil dir das (verständlicherweise) zu teuer ist. Diese BU würde allerdings leisten, wenn der Arzt sagt, dass du zu mindestens 50% nicht mehr in der Lage bist, deinem zuletzt ausgeübten Beruf (Fliesenleger) zu mehr als 50% nachzugehen.
Du bekommst auf der anderen Hand eine Grundfähigkeitenversicherung angeboten. Diese überrascht dich mit nur 70,63€ Beitrag bei ebenfalls 2000€ monatlicher Absicherung. Du entscheidest dich dafür, weil du dir das leisten kannst und willst. Diese leistet, wenn du z.B. die für deinen Beruf wichtige Fähigkeit (Knien) nicht länger als z.B. 5 Minuten ausüben kannst, weil Knien eine Grundfähigkeit ist.

Beispiel 2: Du hast einen kaufmännischen Beruf, z.B. Vertriebsinnendienst.

Du bekommst eine Berufsunfähigkeitsversicherung angeboten. Diese kostet 72,84€ für 2000€ monatliche Absicherung. Du entscheidest dich dagegen, weil du ja einen "ungefährlichen" Job hast, und willst eine Absicherung, die dich schützt, wenn du "richtig" im Eimer bist.
Du bekommst auf der anderen Hand ebenfalls eine Grundfähigkeitenversicherung angeboten für 70,63€, die dir auch 2000€ monatliche Rente bietet. Beim Alpinklettern stürzt du, wirst querschnittsgelähmt, und kannst nicht mehr Gehen. Du verlierst die Fähigkeit "Gehen, Knien, etc.", und erhältst 2000€ monatliche Rente von der Versicherung.
Die Berufsunfähigkeit hätte hier nicht bezahlt, weil du nach wie vor (im Rollstuhl) sitzen kannst und deinen Beruf ausüben kannst.

In beiden Fällen wäre es für den Kunden nicht sinnvoller gewesen, eine Berufsunfähigkeit zu haben. Im zweiten Fall kann der Kunde sogar mehr oder weniger normal weiter arbeiten, erhält sein volles Gehalt UND die 2000€ Rente aus der Grundfähigkeitsversicherung, da ja nicht der Beruf, sondern die Fähigkeit des Gehens, Kniens etc abgesichert sind.

Wo die Grundfähigkeitenversicherung nicht sinnvoll ist, ist, wenn eine Berufsunfähigkeit, aber keine Beeinträchtigung einer Grundfähigkeit eintritt. Die Unterschiede gilt es, Herauszuarbeiten. Ein Beispiel wäre aber z.B. wenn du ein traumatisches Erlebnis hattest, wegen Burnout nicht mehr in der Lage bist, dich zu konzentrieren, und deshalb deinen Job als Filmcutter, Führungskraft, Vertriebler, Programmierer,... nicht mehr ausüben kannst.

Für wen kann also eine Grundfähigkeitsversicherung ein guter "Plan B" zur Berufsunfähigkeit sein?

Für Menschen, die körperlich anstrengende Berufe haben
Für Menschen, die bereits vorerkrankt sind und deshalb keine BU bekommen
Für Menschen, die wirklich nur den worst-case absichern wollen

Du solltest aber, idealerweise bei einem Gespräch mit mir als Fachmann, für dich abwägen, inwiefern dieser Schutz zu dir passt!

© 2021 Patrick Wörner

CLIMBER PROTECT

als Bergsteiger perfekt abgesichert